AERZTE Steiermark | Jänner 2022

22 Ærzte Steiermark || 01|2022 Rezension „Die Stabilisierung ist das Fun- dament und das Herzstück jeder Traumabehandlung. Sie steht an ihrem Beginn und sollte den gesamten Behand- lungsprozess bestimmen; gleichsam wie ein kontinu- ierliches Band, das sich durch diesen zieht und ihn dabei gleichzeitig einbettet. Wenn die Traumabehandlung einem Weg gleicht, dann ist es die Sta- bilisierung, die es uns ermögli- cht und erleichtert, diesen zu gehen“, schreibt die Psycholo- gin Lackner am Beginn ihrer sehr umfassenden Übersicht über traumaspezifische Stabili- sierungsmethoden. Praktikable Toolbox Weil die praktische Erfah- rung lehrt, dass viele Men- schen mit akuten Traumata zuerst den Weg zu Ärztin oder Arzt suchen und finden – und sich erst im Lauf der Zeit an Psycholog*innen oder Psychotherapeut*innen wen- den, kann der interdiszipli- näre Input in der allgemein- medizinischen Praxis – aber durchaus auch in Fächern wie Gynäkologie, Urologie oder Pädiatrie – nützliche Anregungen geben, diese Menschen am Beginn ihrer Traumabearbeitung sachkun- dig „abzuholen“ und zu be- gleiten. Das Buch der Wiener Psycho- login Regina Lackner bietet gleichsam eine umfassende und praktikable Toolbox zu diesem Zweck. Stabilisieren, aber wie? „Mit Hi lfe stabi lisierender Techniken lassen sich zum einen die Symptome unserer Klienten lindern, wandeln und mitunter auch lösen. Und zum anderen haben sie mit diesen die Möglichkeit, ihre Befindlichkeit zu beeinflussen und sich selbst zu regulieren und zu stabilisieren, indem sie mit ihrer Unterstützung ihre Stärken und Ressourcen kräftigen und belastenden Emotionen, Erinnerungen, körperlichen Zuständen und Gedanken entgegenwirken. Die Stabilisierung ist daher im Sinne des Empowerments auch eine Hilfe zur Selbsthil- fe“, schreibt Lackner. Stabilisierung in der Traumabehandlung – ein ganzheitliches methodenübergreifen- des Praxisbuch von Regina Lackner ist 2021 im Springer Verlag erschienen und bietet einen praxistauglichen Überblick über diverse psycho- logische Tools, die auch für Ärztinnen und Ärzte nützlich sein können, wenn traumatisierte Men- schen sich in ärztliche Behandlung begeben. „Wenn die Traumabehandlung einem Weg gleicht, dann ist es die Stabilisierung, die es uns ermöglicht und erleichtert, diesen zu gehen.“ Regina Lackner Die Interdisziplinäre Kontakt- und Anlaufstelle I.K.A. in Graz sucht ab sofort eine/n Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin 28–30 Wochenstunden Die Arbeitsfelder der I.K.A. • Indikation, Einstellungsbegleitung, Rezeptur und Therapieführung im Rahmen der Substitutionstherapie • Allgemeinmedizinische & Suchtmedizinische Grundversorgung • Pflegerische Betreuung & Gesundheitsvorsorge • Klinisch-psychologische Diagnostik & Behandlung • Sozialarbeiterische Beratung & Betreuung • Case- und Care-Management Wir suchen eine Ärztin/einen Arzt mit ... • Interesse an der Arbeit mit suchtkranken Menschen • Interesse an interdisziplinärer Teamarbeit • Jus Practicandi und Substitutionsdiplom bzw. der Bereitschaft dieses Diplom bis März 2022 zu absolvieren • Erwünscht: Berufserfahrung in der Arbeit mit suchtkranken Menschen Wir bieten ... • 28–30-Wochenstunden-Anstellung ab sofort • Geregelte, familienfreundliche Arbeitszeiten – ohne Journal- und Nachtdienste • Mindesteinstufung EUR 4.141,80 brutto/Monat (Basis 37 Wst.; entspricht Schema SI/3, Stufe 1) zzgl. anzurechnender Vordienstzeiten und Zulagen • Externe Supervision, aktives Fortbildungsmanage- ment & gutes Betriebsklima in einem multipro- fessionellen Team Bei Interesse senden Sie bitte die Bewerbungen an: Margit.Pufitsch-Weber@ika.or.at

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