AERZTE Steiermark | Jänner 2022

Ærzte Steiermark || 01|2022 15 sächlich Kinder mit Gesichts- deformationen und erwachse- ne Tumorpatient*innen. „Die Zusammenarbeit unter den Kollegen und Kolleginnen fand auf höchster Ebene statt, und das in einem schwierigen medizinischen Umfeld mit sehr beschränkten Ressourcen. Ich bin sehr dankbar, diese Erfahrung gemacht zu haben.“ Von Kigali ging es dann gleich nach Österreich, zunächst ans Wiener Hanusch-Kranken- haus und dann nach Leoben. Mit großem Enthusiasmus plant er, an der dortigen HNO noch individuellere persona- lisierte Medizin anzubieten, besonders im Bereich der Re- konstruktionsmedizin und Lappenchirurgie. Ab Mitte des Jahres möchte er mit seinem Team fit für die Ro- boterchirurgie am Da Vinci sein, weiters den Fokus stär- ker auf die Ausbildung jun- ger Ärzt*innen legen, aber Jahr die Europäische Fach- arztprüfung sowie eine Wei- terbildung an der University of Texas in Houston: Kurz darauf übersiedelte er nach Deutschland, wo seine Sta- tionen München, Homburg an der Saar, Erlangen und Frankfurt am Main waren. Dazwischen verfeinerte er sei- ne Kenntnisse im Rahmen zahlreicher Fellowships der Europäischen Akademie für plastische Gesichtschirurgie (EAFPS) von Istanbul über Regensburg und London bis New York und Baltimore. Von Kigali nach Wien Ein besonderer Meilenstein seiner beruf lichen Tätigkeit war die Teilnahme an einer internationalen Humanitären Mission der Face the Future Foundation in Kigali/Ruanda im Jahr 2018. Hier bestand seine Aufgabe in der plasti- schen Gesichtschirurgie; die Patient*innen waren haupt- auch ein Weiterbildungsnetz- werk für alle (ober)steirischen n i ederge l a s s enen HNO- Ärzt*innen etablieren. „Mit Optimismus“ In die Zukunft blickt Ru- des „immer mit Optimismus“, auch wenn seine Arbeit in Leoben durch die Pandemie einigen Einschränkungen un- terworfen ist. „Man muss mit den Karten spielen, die man in der Hand hat – auch wenn es ein besseres Blatt gäbe“, lautet sein Credo. Neben seiner Ziel- strebigkeit kennzeichnet Ru- des auch eine große Offenheit und die Freude daran, andere zu begeistern. Beruflich hat er nun eine Karri- ereebene erreicht, in der es ihm möglich ist, seine Freude am Gestalten auszuleben. Im Or- ganisatorischen wie im Chirur- gischen: „Es gilt natürlich, im OP bestehende Prinzipien zu respektieren. Aber ich möchte Arzt im besonderen dienst Im Meer kommt auch der stets aktive Rudes einmal zur Ruhe: „Die Welt unter Wasser ist sehr still und gleichzeitig sehr aktiv.“ auch im gegebenen Rahmen experimentieren, um die Me- thoden noch zu verbessern.“ Dass er im Zuge dieses Kar- rieresprungs ausgerechnet in Leoben gelandet ist, weiß er zu schätzen. So zwischen dem heimischen Meer und den Bergen, in einem Land, dessen Ökosystem relativ gut erhalten ist. Ans Meer zieht es Rudes aber durchaus auch in wei- ter entfernte Gefilde: Da lo- cken ihn die Galapagos-Inseln und das Great Barrier Reef – mittlerweile mehr als Taucher denn als Schwimmer. „Die Welt unter Wasser ist sehr still und gleichzeitig sehr aktiv.“ Gerne taucht er nachts, wenn die Fische und Oktopusse auf der Jagd sind, und beobach- tet die komplexe Dynamik zwischen den einzelnen Tier- gruppen. Im Meer kommt auch der stets Aktive einmal zur Ruhe.

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