AERZTE Steiermark | September 2021
14 ÆRZTE Steiermark || 09|2021 FORTBILDUNG Der Primärversorgungskon- gress ist ins schulpf lichtige Alter gekommen, findet er doch heuer zum sechsten Mal statt. Und mit der Wahl seines Titels beweist er seine Reife: „Wie rund läuft die Primärver- sorgung? Plan – Do – Check – Act (PDCA)“. Egal, in welcher unvorhersehbaren Phase der Pandemie er stattfinden wird: Selbstreflexion und fundiertes Qualitätsmanagement punk- ten immer. Vor einem Jahr war er noch unvorsichtiger – aber wer war das nicht? Da trug eine Sessi- on den Namen „Corona-Pan- demie im Rückblick“, wäh- rend der Kongress aufgrund zunehmender Inzidenzen kurzfristig in den virtuellen Raum verlegt werden musste. Wenn er heuer am 1. und 2. Oktober im Congress Graz über die Bühne gehen wird, geht er parallel auch über die Bildschirme jener, die keinen der 250 Präsenzplätze ergat- tert haben oder die nicht vor Ort sein können oder wollen. Im PDCA-Regelkreis Zu Beginn werden MUG-Rek- tor Hellmut Samonigg und die Leiterin der MUG-Instituts für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungs- forschung (IAMEV), Andrea Siebenhofer-Kroitzsch, den Kongress eröffnen und das Thema vorstellen. Um den PDCA-Regelkreis, der auf den Status quo der Primärver- sorgung in Österreich über- tragen wird, ranken sich die heurigen Beiträge. Der Punkt Planung wird in diverse As- pekte zerlegt: von der Planung vor der Invertragnahme von PVE über die Planung von Gesundheitsförderung in der PVE bis hin zur Personal- planung in der multiprofes- sionellen Praxis. Das „Do“, der Bereich der Umsetzung, ist innovativen Versorgungs- modellen gewidmet, von der Chroniker*innenversorgung über Psychotherapiemodelle bis zur Sozialarbeit in der PVE – und umfasst auch einen Blick durch die „Google-Brille“ ins Mariazellerland sowie eine Podiumsdiskussion zur Digi- talisierung in der Praxis. Der „Check“ besteht aus Er- fahrungsberichten zu fünf Jahren PVE, inklusive Fra- gen-Rap zu ÖSG und Pri- märversorgungsgesetz in der Praxis. In puncto „Act“ kom- men Hochkaräter an einem Runden Tisch zusammen: Gesundheitsminister Wolf- gang Mückstein, Renate Rein- gruber vom Niederösterrei- chischen Gesundheits- und Sozialfonds NÖGUS, Franz Kiesl von der ÖGK und Her- wig Lindner von der Ärzte- kammer. Vom Gruscheln … „Hilfe, mein*e Patient*in gru- schelt mich!!“, heißt es in der Keynote von Andréa Belliger, der Co-Direktorin des Luzer- ner Instituts für Kommunika- tion & Führung IKF und Pro- rektorin der Pädagogischen Hochschule Luzern, die zu „Digital Health jenseits von Gesundheitsapps und smar- ten Messgeräten“ sprechen wird. Insbesondere referiert sie über jene neue Generati- on vernetzter Patient*innen, „die mit ihren Forderungen nach offener Kommunikation, Transparenz und Partizipa- tion das Gesundheitswesen konfrontieren“. Die mit ihrem Arzt und ihrer Ärztin also „gruscheln“ wollen, was soviel bedeutet wie in virtuellen Netzwerken innig zu kommu- nizieren. Die zweite Keynote wird von Matthias Wismar, dem Programmmanager des Eu- ropäischen Observatoriums für Gesundheitssysteme und Gesundheitspolitik, geliefert: Er spricht über die Stärkung der Gesundheitsberufe in der Primärversorgung und über den Skill Mix, von dessen In- novationen die Patient*innen profitieren. Geballtes Wissen, Diskussi- onsstoff und 12 DFP-Punkte bringt der 6. Primärversor- gungskongress den Teilneh- menden, vor Ort oder daheim: www.pv-kongress.at/anmeldung/ Der Primärversorgungskongress geht in seine sechste Runde, diesmal als Hybrid. Und er analysiert den Status quo der österreichischen Primär- versorgung nach dem Management-Modell „Plan – Do – Check – Act“. 1.–2. Oktober 2021 Primärversorgungskongress in Graz & online Wie läuft die Primärversorgung?
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