AERZTE Steiermark | April 2021

niedergelassene Ärztinnen und ärzte 44 Ærzte Steiermark || 04|2021 Sicht der Vertragsärztinnen und Vertragsärzte zumindest mit einer markanten Verbes- serung: Die Teilnahme ist freiwillig, die obligatorischen Dienste wurden aus dem Kas- senvertrag gestrichen. Gestartet wurde mit 24 Re- gionen, aber recht bald kam eine Region 25 hinzu. Damit sollten die Wege im Murtal etwas verkürzt werden. Eine weit substanziellere Ände- rung war die Einführung des Ordinationsdienstes an den Wochenenden und an Feier- tagen, die es niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten seither ermöglicht, an Samstagen und Sonntagen im Rahmen des Be- reitschaftsdienstes ihre Praxen von 8 bis 11 Uhr geöffnet zu halten, um nicht hausbesuchs- bedürftige Patientinnen und Patienten zu betreuen. Diese Bereitschaftsdienstordi- nationen sind seither so etwas wie eine Säule des Systems. Das wurde zuletzt auch in einer Landtagsdebatte betont, in der es um nicht besetzte Dienste ging. Spezialfall Graz In Graz ist der „Ärztenot- vice (GPS) bestritten wird. Es gibt aber Hinweise, dass der Gesundheitsfonds Steiermark bzw. die ausgegliederte Ge- sundheitsversorgungs-GmbH im Eigentum des Landes Steiermark, des Gesundheits- fonds und der ÖGK sich des Kuratoriums entledigen will. Stille Teilung Während die Regionsteilung im Murtal noch kommuni- ziert wurde, finden weitere kosmetische Veränderungen eher im Stillen statt. Dazu gehört es etwa, die Region 12 (was den Ordinationsdienst betrifft) in die Teile a und b zu trennen, um den hilfesu- chenden Menschen lange An- fahrtswege zu verkürzen. Für Irritation sorgte allerdings, dass dies den betroffenen Ärztinnen und Ärzten nur la- pidar mitgeteilt wurde, ohne (vorerst) eine transparente technische Lösung anzubie- ten. Auch andernorts sind sol- che Teilungen im Gespräch. „Es gibt noch viele Verbes- serungsmöglichkeiten“, sagt daher auch der Obmann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, Ärztekammer- Vi zepräsident Chr i stoph Schweighofer. Eine ist eine Veränderung des Honorierungssystems, die nicht nur die Einwohner- zahlen der jeweiligen Bereit- schaftsdienstregion, sondern auch die für Hausbesuche notwendigen Fahrkilometer berücksichtigt – und die hö- here Belastung an Feiertagen. Auch ein Ordinationsdienst in den Abendstunden unter der Woche (und nicht nur an Wochenenden und Feiertagen am Vormittag) steht zur Dis- kussion – zumal ja diese Be- reitschafsdienstordinationen sehr gut funktionieren. Das liebe Geld Wenig Zweifel gibt es da- ran, dass der „neue“ Bereit- schaftsdienst deutlich billiger ist als das zuvor bestehende System. Denn die Reduktion von mehr als 90 Sprengeln auf 25+ erspart viel Geld. Dazu kommt, dass offenbar viele Menschen die Inan- spruchnahme scheuen, weil die Anfahrtswege länger sind bzw. die Nutzung über das Gesundheitstelefon 1450 für dienst“ (zuständig auch für die Umlandgemeinden Kain- bach bei Graz, Stattegg, Thal und Weinitzen) in den Bereit- schaftsdienst eingegliedert. Für diesen ist ein eigenes Kuratorium zuständig. Darin sind Land Steiermark, Stadt Graz, ÖGK (vormals GKK) Steiermark und Ärztekam- mer vertreten. Was diesen Grazer Bereitschaf tsdienst so speziell macht, ist, dass er über eigene Ordinations- räumlichkeiten verfügt und es einen Fahrdienst für Haus- besuche gibt. Wobei es für Unzufriedenheit sorgt, seit dieser nicht mehr von einer Rettungsorganisation mit er- fahrenen Sanitätern, sondern vom Grazer Parkraum Ser- Fotos: Schiffer Robert Mader war ärztlicher­ seits einer der Vordenker des Beitschafts­ dienstes (hier bei einer Info- Veranstaltung). Nicht immer wurde auf ihn gehört. Josef Harb, damals GKK-Obmann, der frühere Gesundheitslandesrat Christopher Drexler und Norbert Meindl, noch als Ärztekammer-Vize­ präsident, vor dem Start im Jahr 2019.

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