AERZTE Steiermark | April 2021
news Zitat „Jeder einzelne Stich ist ein Boost für die Wirtschaft.“ Peter Lehner, Vorsitzender der Konferenz des Dachverbandes und Obmann der Sozialversicherung der Selbständigen über die ökonomische Bedeutung der COVID-19-Impfung, 25. März 2021 AKUT Sammelsurium „Corona-Leugner“ ist ein Sammelbegriff für jene, die demonstrieren, sich in den sozialen Medien tummeln und gelegentlich auch in klas- sischen Medien auftauchen, sogar so etwas wie eigene Organe benutzen. Aber hinter diesem Überbegriff stecken unterschiedlichste Gruppie- rungen und Menschen mit unterschiedlichen Antrieben. Da sind diejenigen, die hinter der Pandemie (die in ihren Augen gar keine ist) einen großen Plan einiger weniger vermuten. Dann gibt es jene, die bestimmte Maßnahmen (Masken, Abstand …) ableh- nen. Und es gibt natürlich solche, die sich über Schlie- ßungen erregen. Aber mit unterschiedlichen Motivlagen: Die einen wollen zum Beispiel ins Gasthaus gehen, andere sind unmittelbar wirtschaft- lich betroffen, weil sie ein Gasthaus besitzen, das sie nicht öffnen dürfen, daher ha- ben sie keinen oder wenig(er) Verdienst, wenn nur Take away möglich ist. Und dann gibt es noch die Impfgegner (viele sind es nicht – dafür sind sie aber laut), die sich nun speziell an der COVID-19-Impfung ab- arbeiten. Alle Argumente sind da willkommen. Dauerrenner sind natürlich befürchtete Impf-Nebenwirkungen aller Art – bei gleichzeitigem Klein- reden der Auswirkungen der Krankheit. Immer wieder wer- den Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems ins Treffen geführt. Aber immerhin: Wer für die Stärkung des Immun systems plädiert, leugnet zumindest die Krankheit nicht. Nur: Gegen die Stärkung des Immunsystems ist ja keiner. Nur gegen das Entweder-Oder. Ærzte Steiermark || 04|2021 39 Grazer Krebsforschung für Armenien CORI: Neues Stoffwechsel- Forschungsinstitut in Graz Mit Hilfe der Medizi- nischen Universität Graz wird in Armenien eine Krebs-Forschungsinfra- struktur aufgebaut. Im Rahmen des Horizon 2020 Twinning-Programms der Eu- ropäischen Union stellt die Med Uni Graz ihr Know-how zur Krebsforschung zusam- men mit drei weiteren Part- nern zur Verfügung, um in Armenien die onkologische Forschungsinfrastruktur zu verbessern. Die drei Partner-Uni- versitäten von BioTech- Med gründen gemein- sam mit der Österrei- chischen Akademie der Wissenschaften ein In- stitut für Metabolismus- Forschung. Die österreichisch-amerika- nische Biochemikerin und Physiologie-Nobelpreisträgerin Gerty Theresa Cori, Entdecke- rin des Glykogen-Metabolis- mus, ist Namenspatronin des geplanten gemeinsamen Meta- bolismus-Forschungsinstituts, das in Graz entstehen soll. Im Fokus der wissenschaftli- chen Arbeit wird die Erfor- schung des menschlichen Stoff- wechsels und seiner Erkran- kungen stehen, wobei junge Wissenschafter*innen aus den Das Projekt namens ARICE (Twinning for the Armenian Research Infrastructure on Cancer Research) vereint die Kooperationspartner Med Uni Graz, Yerevan State Medical University, Armenien, Inter- national Agency für Research on Cancer, eine Einrichtung der WHO mit Sitz in Lyon, Bereichen Informatik, Mathe- matik, Biologie, Chemie, Me- dizin Biomedical Engineers und Ingenieurswissenschaften interprofessionell zusammen- arbeiten werden. Der Grazer Initiator des Instituts, das Med Uni Graz, Karl-Franzens-Uni- versität und TU Graz gemein- sam mit der ÖAW betreiben werden, ist der Molekularbio- sowie die Prager Univerzi- ta Karlova. Mit Armenien wird dabei ein Land unter- stützt, dessen Krebsforschung noch nicht ausreichend eta- bliert ist, das andererseits aber sehr hohe Krebsinzidenz- und -mortalitätsraten sowie eine hohe Prävalenz von seltenen malignen Erkrankungen auf- weist. Mit Hilfe genetischer Kenntnisse und Expertise in modernem Biobanking soll nun eine Datenstruktur für wissenschaftliche Zwecke ge- schaffen werden. loge Rudolf Zechner. Der volle Name soll Cori Institute of Mo- lecular and Computational Me- tabolism lauten. Am 23. März 2021 wurde die neue Leis tungsvereinbarung zwischen Wissenschaftsministerium und der Österreichischen Akade- mie der Wissenschaften veröf- fentlicht, in der das nunmehr 26. ÖAW-Institut enthalten ist. Foto: Adobe Stock
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