AERZTE Steiermark | April 2021

meinung Ærzte Steiermark || 04|2021 25 Alexander Moussa Als niedergelassener Allge- meinmediziner habe ich das Impfen in der Ordination, das Impfen in einer Impfstraße und bei einem gemeinsamen hausärztlichen Impftag an einem öffentlichen Ort erlebt. Was besser ist, hängt von den impfenden Ärztinnen und Ärzten, der Unterstützung, die sie (vor allem von der jewei- ligen Gemeinde) bekommen, und den Wünschen der Patien- tinnen und Patienten ab. Kurz: Es gibt keine „bessere“ Lösung, gut ist die Vielfalt der Möglich- keiten. Auch die Qualität einer Impfstraße hängt von den ört- lichen Gegebenheiten und den Beteiligten ab. Das gilt aber genauso für Ordinationen und hausärztliche Impftage. Die impfenden Ärztinnen und Ärzte machen an allen Orten ihre Sache in der Regel sehr gut. In den Impfstraßen haben sie nur mit dem Problem zu kämpfen, dass ihnen die zu Impfenden in den meisten Fäl- len unbekannt sind. Das macht die Impfaufklärung naturge- mäß aufwändiger. Es muss ja zuerst eine Vertrauensbasis hergestellt werden. In Ordi- nationen treffen dagegen ein- gespielte Teams auf bekannte Patientinnen und Patienten. Das erleichtert (und beschleu- nigt) die Kommunikation. Das ist für die Impfaufklärung sehr hilfreich. Eine Ordination braucht aber eine entsprechende Größe und Struktur, um für das Impfen geeignet zu sein. Wenn das nicht der Fall ist, miteinander verknüpft: Haus- bzw. Vertrauensärzt*innen könnten zusätzlich neben den Impfungen in ihren Impfor- dinationen auch und – natür- lich – freiwillig in Impfstraßen breitenwirksam zum planbaren Fixtarif impfen, dort aber auch explizit ihre „eigenen“ angemel- deten Patient*innen zugeteilt bekommen. Mit einer solchen Lösung las- sen sich die Infrastruktur-Be- nefits der Impfstraße optimal mit dem Vertrauensbonus, den die Hausärzt*innen einbringen, verbinden. Letzterer erhöht die wird es schwierig. Anderer- seits bevorzugen viele Pati- entinnen und Patienten (aber nicht alle) ein wohnortnahes Impfen durch eine vertraute Ärztin, einen vertrauten Arzt. Das ist auch gut verständ- lich, denn es ist „praktisch“: Die Zugänglichkeit von Haus­ ärztinnen und Hausärzten ist deutlich besser als die von Impf- straßen. Die Wege zu wohn- ortnahen Hausärzt*innen sind in der Regel kürzer. Das gilt auch für Anfahrten mit Krankentransporten, die bei multimorbiden oder in häus- licher Pf lege bef indlichen mobi l itätseingeschränkten Patient*innen häufig nötig sind. Zudem impfen die Haus- und Vertrauensärzt*innen auch in regionalen Pf legeeinrich- tungen, Institutionen sowie Betrieben und können auch via Hausbesuch Impfungen durchführen. Daher haben wir dem Land Steiermark einen Vorschlag unterbreitet, der die Vorteile der verschiedenen Settings Motivation und Compliance der Patient*innen deutlich. Da- mit entsteht eine hochwirk- same Synergie – und zwar kostenneutral. Diese Synergie werden wir dringend benötigen. Denn eines ist jedenfalls gewiss: Die COVID-19-Impfung wird uns noch länger begleiten. Und eine hohe Impfbeteiligung – nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft – ist der Schlüssel zur Eindämmung der Pandemie. Die Steiermark (darauf bin ich als beteiligter Arzt auch ein we- nig stolz) hat früher als andere Bundesländer erkannt, dass eine hohe Impf-Beteiligung und eine rasche Umsetzung der COVID-19-Impfung nur dann möglich sind, wenn es indivi- duelle Impf-Lösungen gibt. Denn: Die Lebensumstände der Menschen in der Steier- mark sind so unterschiedlich wie die Topografie. Was uns vom Berg- bis ins Weinland verbindet, sind das Engage- ment der Ärztinnen und Ärzte – und unsere Fähigkeit und Be- reitschaft, alles zu tun, damit wir diese Krise möglichst gut bewältigen. Der steirische Obmann der Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner plädiert für eine Vielfalt der Möglichkeiten, um eine breite Impfbeteiligung zu erreichen. … und eines „Vertrauensarztes“ „Haus- bzw. Vertrauensärzt*innen könnten zusätzlich neben den Impfungen in ihren Impfordinationen auch und – natürlich – freiwillig in Impfstraßen breitenwirksam zum planbaren Fixtarif impfen, dort aber auch explizit ihre „eigenen“ angemeldeten Patient*innen zugeteilt bekommen.“ Alexander Moussa Wir sind seit 1985 Ihr professioneller Partner für ¨ Umzüge ¨ Entrümpelungen ¨ Delogierungen ¨ Einlagerungen ¨ Hausbetreuung ¨ uvm. +43 676 88 303 306 office@citytransporte.at Transporte

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