AERZTE Steiermark | März 2021

Ærzte Steiermark  || 03|2021 31 Literatur Die Interdisziplinäre Kontakt- und Anlaufstelle I.K.A. in Graz sucht ab sofort eine/n Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin 30 Wochenstunden Die Arbeitsfelder der I.K.A. • Indikation, Einstellungsbegleitung, Rezeptur und Therapieführung im Rahmen der Substitutionsbehandlung • Allgemeinmedizinische & Suchtmedizinische Grundversorgung • Pflegerische Betreuung & Gesundheitsvorsorge • Klinisch-psychologische Diagnostik & Behandlung • Sozialarbeiterische Beratung & Betreuung • Case- und Care-Management Wir suchen eine Ärztin/einen Arzt mit ... • Interesse an der Arbeit mit suchtkranken Menschen • Interesse an interdisziplinärer Teamarbeit • Jus Practicandi und Substitutionsdiplom bzw. der Bereitschaft dieses Diplom zu absolvieren • Erwünscht: Berufserfahrung in der Arbeit mit suchtkranken Menschen Wir bieten ... • 30-Wochenstunden-Anstellung ab Feb./März 2021 • Geregelte, familienfreundliche Arbeitszeiten – ohne Journal- und Nachtdienste • Mindesteinstufung EUR 3.963,30 brutto/Monat (Basis 38 Wst.; entspricht Schema SI/3, Stufe 1) zzgl. anzurechnender Vordienstzeiten und Zulagen • Externe Supervision, aktives Fortbildungsmanage- ment & gutes Betriebsklima in einem multipro- fessionellen Team Bei Interesse senden Sie bitte die Bewerbungen an: Margit.Pufitsch-Weber@vorsorgemedizin.st er häufig deren herablassende Haltung den Patient*innen gegenüber. Nicht selten durchziehen auch Anspie- lungen auf die Rolle der Ärzte während der NS-Zeit sein Werk. Qualtingers Vater war glühender Nationalsozialist; der Sohn hingegen legt in seinem literarischen Schaffen häufig den Finger in die Wun- de der nicht aufgearbeiteten NS-Zeit. Von Kassenärzten und Handhygiene Manche Kritikpunkte Qual- tingers in „… über Ärzte und Patienten. Der Nächst- beste, bitte!“ muten seltsam aktuell an – so die Dichoto- mie Kassenarzt versus Pri- vatarzt: „Das interessiert Sie nicht? – Hier beginnt ja erst Ihre Aufgabe! … Na schön, auf Wiedersehen, ich geh zu an Kassenarzt. Der ist froh, wenn ich mit einer eigenen Diagnose komm.“ (Aus: Der interessante Fall). Sogar die ärztliche Handhy- giene wird von den Patienten- figuren eingemahnt: Vor der Heirat des Arztes habe man sich nach einem Aufenthalt in dessen Wartezimmer die Hände waschen müssen, was nun durch die Präsenz der Ehefrau nicht mehr vonnöten sei, heißt es in Jour fixe. Eine Patientin: „Man müsst ihm eigentlich sagen, dass er das auch machen müsst. – Im Film jedenfalls tun das die Ärzte.“ Die sich darauf hin entwi- ckelnde Diskussion endet in der Frage, ob Ärzte immer schon so gewesen seien, was eine Patientin verneint: „Seits eine Ärztekammer gibt, wer- dens immer frecher. Streiken tuns auch noch. Wie der letzte ordinäre Transportarbeiter.“ Charme des Reigens „Hörens zum Denken auf. – Das ist die beste Heilung! Fragen Sie mich nicht Dinge, die man nicht beantworten kann! Ich kann Ihnen doch nicht helfen! Nehmens Ihre Pulver und gehens langsam ein! Haben Sie noch nie was vom Bevölkerungsüberschuss gehört? (…) Ziehen Sie sich an und gehen Sie zu einem Arzt, der Ihnen Lügen erzählt.“ (Aus: Paracelsus ). Eine beson- dere Affinität zum ärztlichen Stand kann man Qualtinger bei derartigen Arzt-Figuren wahrlich nicht attestieren. Mehr Charme als seine bis- sigen Kurzgeschichten hat das Theaterstück „Äskulap-Rei- gen“ im Buch. Das Bauprinzip Schnitzlers (der war tatsäch- lich Arzt) übernehmend, ver- legt Qualtinger die ineinander verwobenen Liebeleien in das Milieu eines Krankenhauses, in dem vom Pharmavertreter bis zur Ärztin alle ihr Ver- gnügen finden, das schließlich in ein lockeres Beisammen- sein im Kaffeehaus gegenüber der Krankenanstalt mündet. Nicht ohne dass die Figur des Professors zuvor eines klarge- stellt hat: „Weißt du, was ich nie möcht? (…) Bei mir einglie- fert werden.“ Das Ärztebuch Helmut Qualtingers enthält auch einen „Äskulap-Reigen“ nach dem Bauprinzip Arthur Schnitzlers – der war tatsächlich Arzt …

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