AERZTE Steiermark | März 2021
Weltärztebund Herwig Lindner: Österreichs Stimme im Weltärztebund Österreich hat nun für zwei Jahre einen der 27 begehrten Sitze im Council der World Medical Association (WMA) inne und ist dort durch den steirischen Ärztekammerpräsidenten Herwig Lindner vertreten. Am Anfang stand die dunkle Erfahrung der NS-Zeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es der internationalen Ärz- teschaft folglich ein großes Anliegen, ihre Unabhängig- keit von politischen Syste- men zu stärken und höchst- mögliche ethische Standards für ihre Arbeit festzulegen und zu verteidigen. So schlug am 17. September 1947, als Ärzte aus 27 Ländern zur ersten Generalversammlung der WMA zusammentrafen, die offizielle Geburtsstunde der Organisation. Sie löste die 1926 gegründete Asso- ciation Professionnelle In- ternationale des Médecins (APIM) ab, die allerdings während des Krieges ihre Arbeit gestoppt hatte. Die Zahl 27 findet sich aber nicht nur bei den Gründer- nationen, sondern auch in der aktuellen Anzahl der Mit- glieder des WMA-Councils. Und einen dieser raren Sitze – immerhin rittern im Coun- cil 115 Mitglieder um die 27 Sitze – hat nun für zwei Jahre Österreich inne. Repräsen- tiert wird unser Land durch Herwig Lindner, der nicht nur steirischer Ärztekammerprä- sident und Vizepräsident der ÖÄK ist, sondern auch bereits in den vergangenen vier Jah- ren Thomas Szekeres als Re- präsentanten Österreichs bei den jährlichen Konferenzen der WMA vertreten hat. Klein, aber gewählt Für ein kleines Land wie Österreich ist es eine große Ehre, in den WMA-Council gewählt zu werden. Die Plätze im Rat werden nämlich so be- setzt, dass jeweils für 50.000 Ärzt*innen eines Landes ein Sitz vorgesehen ist und sich die kleineren Länder um die verbleibenden Sitze bewerben. Mehrere kleine Länder wählen dann ein Land, dem sie ihren Stimmenanteil zuschreiben. Österreich konnte also nur mit Unterstützung anderer Län- der in den Vorstand kommen. Und diese Unterstützung führt Lindner auf die vielfältige Ver- mittlertätigkeit der österrei- chischen Ärztevertreter*innen zurück: In der WMA, aber auch in anderen Organisati- onen wie dem Comité Perma- nent des Médicins Européens (CPME), dem Symposium of Medical Chambers of the Cen- tral and Eastern European Countries (ZEVA) und dem European Council of Medical Orders (CEOM), hat gerade Österreich in den vergange- nen Jahren eine verbindende Rolle zu mittel- und vor allem osteuropäischen Ländern ein- genommen. „Diese Positio- Illu: Shutterstock 22 Ærzte Steiermark || 03|2021
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=