AERZTE Steiermark | März 2021
Cover 10 Ærzte Steiermark || 03|2021 Österreich und zum Land mit Milliarden, Millionen und Tausendern nur so um sich warfen. Eine Anfrage von AERZTE Steiermark beim Gesundheits- ministerium führte nach eini- gen Erinnerungen immerhin dazu, dass per E-Mail die Zah- len aus dem Impf-Dashboard via Copy & Paste übermittelt wurden. Also hier die Zahlen (Stand 2. März 2021): Ös- terreich wird bis Ende März 1.937.435 Dosen von den drei zuerst zugelassenen Impf- stoffen erhalten. Auf die Steier- mark würden dann (bezogen auf den Bevölkerungsanteil von rund 14 Prozent) 271.241 Dosen entfallen. 9,2 Millionen Dosen Die ZiB-Nachrichten des ORF veröffentlichten am gleichen Abend, an dem die (nicht sehr befriedigende) Antwort auf die AERZTE Steiermark- Anfrage kam, eine Grafik: Demnach bekäme Österreich bis Ende Juni 2021 9,2 Mil lionen Dosen Impfstoff. Nach der 14-Prozent-Formel er- hielte die Steiermark bis zur Jahresmitte also 1,288 Millio- nen Dosen. Laut Impfkoordi- nator Michael Koren werden es aber „voraussichtlich“ „nur“ rund eine Million (für etwa 500.000 Menschen) sein. Dif- ferenz: 288.000 Dosen. Impfstoff Nummer 4 vor Zulassung Da gibt es aber noch das „Janssen“-Problem. Der Impf- stoff von Janssen Pharma- ceuticals (im Eigentum von Johnson & Johnson) soll ja noch im März 2021 das euro- päische Zulassungsverfahren abgeschlossen haben. Sollte es positiv ausfallen, stünden laut Europäischer Kommis- sion 400 Millionen Dosen für die 27 EU-Länder zur Verfügung, davon nach dem Bevölkerungsschlüssel (2 %) 8 Millionen für Österreich und damit 1,12 Millionen für die Steiermark. Dieser Impfstoff, der auch nicht durch 2 geteilt werden müsste, weil nach bisherigen Darstellungen eine einzige Impfung ausreicht, war aber in den Berechnungen des Landes Steiermark noch nicht berücksichtigt. Tut man das, gäbe es in den nächsten Monaten aber Impf- stoff für 1,52 Millionen Steire- rinnen und Steirer – obwohl die Steiermark weniger als 1,25 Millionen Einwohne- rinnen und Einwohner hat. Also wird es Impfstoff für fast 274.000 Menschen mehr geben, als in der Steiermark leben. Das sollte ausreichen, auch wenn man von einer hundertprozentigen Impfbe- teiligung und davon ausgeht, dass auch alle Kinder und Jugendlichen, die jünger als 16 Jahre sind, geimpft werden (was laut derzeitigen Zulas- sungsbestimmungen nicht möglich ist). Keine Gewissheit Wo liegt dann das Problem, „Angesichts der allgemeinen und nicht unbegründeten Ungeduld darf man mit Recht vermuten, dass es frühestmöglich sein wird.“ Priorisierungen und auch nur vermutete Drängeleien sind wenig erstaunlich und auch kaum zu beherrschen, solange es mehr Nachfrage als Angebot an Corona- Impfstoffen gibt. Aber ein Ende dieser Man- gelphase ist absehbar. Denn die Zulassung eines vierten Impfstoffes in der EU ist vorhersehbar. Es wird dann wohl auch genug Stoff geben … Foto: Schiffer
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