AERZTE Steiermark | Juli/August 2020
Fotos: beigestellt, Public Domain AD PERSONAM Rückwirkend mit 1. Juni wurde die steirische Militärärztin Sigrid Etschmaier am 25. Juni von Bundesministerin Klaudia Tanner zur neuen Kom- mandantin des Sanitätszentrums Süd ernannt. In ihr Aufgabengebiet fallen damit die medizinische Versorgung der Bundesheerangehörigen in Süd österreich sowie die Leitung der Feldambulanz der Grazer Belgierkaserne (bis April 2009 Militärspital 1) und der Lehrkompanie in Klagenfurt. Etschmaier wurde 1961 in Weiz geboren und stu- dierte an der Karl-Franzens-Universität Medizin, wo sie im Jahr 1989 promovierte. Nach dem Studienab- schluss absolvierte sie den Turnus in Südafrika und war dort vier Jahre als Akutmedizinerin in drei Spi- tälern tätig. Im Anschluss machte sie in Österreich nochmals den hiesigen Turnus. Über ihre Tätigkeit als Notärztin im Fliegerhorst entstand ihr Interesse an einem Einsatz bei den UN-Blauhelmen amGolan, den sie 1997 als Zivilistin antrat. Als im Jahr 1998 das Österreichische Bundesheer für Frauen geöffnet wurde, rückte Etschmaier bei den Gebirgsjägern ein, um danach die Militärärztelaufbahn einzuschlagen. Nach demGolan wurde sie zur Anästhesie-Facharzt ausbildung an das Grazer Uniklinikum entsandt, die sie 2004 abschloss. Im Jahr darauf ging sie für 15 Monate als erste österreichische Brigadeärztin im Rahmen der Multi-National Taskforce North/ EUFOR/ALTHEA ins bosnische Tuzla, wo Öster- reich erstmals eine multinationale Brigadeführung übernommen hatte. Gut ein Jahrzehnt lang war Etschmaier, zunächst als Majorärztin, dann als Oberstleutnantärztin und ab Jänner 2007 als Oberstärztin, Österreichs rang- höchster weiblicher Offizier, was ihr entsprechendes Medieninteresse einbrachte. Sie engagiert sich in der Arbeitsgemeinschaft katholischer Soldaten, wo sie die Facebook-Seite des Präsidiums betreut, und im Rahmen des Apostolat Militaire International. In ihrer Freizeit wandert die ehemalige Marathon- Läuferin gerne, hört klassische Musik und reist. 58 ÆRZTE Steiermark || 07/08|2020 Sigrid Etschmaier neue Kommandantin des Bundesheer-Sanitätszentrums Süd Ein Arzt beaufsichtigt das älteste und nach dem Kunsthistorischen in Wien zweitgrößte Museum Österreichs. Mit seinen zahlreichen po- pu l ä r w i s s ens cha f t l ichen Büchern, aber auch einem Gedichtband, macht Micha- el Lehofer schon seit Jahren von sich reden. Nun wur- de der Kunstliebhaber für die Periode 2020–2023 zum Aufsichtsratsvorsitzenden des Universalmuseums Joanne- um bestellt – eine große Auf- gabe, hat das von Erzherzog Johann gegründete Museum doch 21 Sammlungen nicht nur in Graz, sondern über die gesamte Steiermark verteilt. Lehofer wurde am 2. Juni 1956 geboren und ist in Graz aufgewachsen. Gleich nach der Matura verbrachte er ein Jahr mit Sozial- arbeit in In- dien. 1976 nahm er an der Univer- sität Salz- burg ei n S t u d i u m der Psycho- logie – mit Nebenfach P s y c hop a - t h o l o g i e und Psychi- atrie – auf, um zwei Jahre danach in Graz sein Medizinstudium zu be- ginnen. Lehofer schloss beide Studien ab. Sein ärztlicher Weg führte ihn von Groß gmain über Graz, Innsbruck, Maria Gugging und Wien im Jahr 1990 schließlich wieder nach Graz zurück, wo er an der Un i v e r s i - t ä t s k l i n i k für Psychi- atrie tätig war. Lehofer ist nicht nur F a c h a r z t für Psychi- atrie und Neurologie, s o n d e r n auch k l i- nischer Psy- chologe und Gesundheitspsy- chologe, Psychotherapeut und Ärztlicher Leiter der Drogen- beratungsstelle des Landes Steiermark sowie Universi- tätsdozent für Psychiatrie. Im Jahr 2005 wurde ihm der Berufstitel Universitätspro- fessor verliehen, drei Jahre danach wurde er zum Ärzt- lichen Direktor der dama- ligen Landesnervenklinik Sig- mund Freud bestellt. 2017 wurde er Ärztlicher Direktor des LKH Graz II und Leiter der Abteilung für Psychiatrie und Psychothe- rapie 1. Michael Lehofer ist verheira- tet und Vater zweier Töchter. Weiterhin schreibt er uner- müdlich – für den Herbst 2020 hat er zwei Bücher an- gekündigt: gemeinsam mit dem Innsbrucker Bischof und Künstler Hermann Glettler „Trost. Wege aus der Verloren- heit“ und in Kooperation mit dem deutschen Neurobiolo- gen Gerald Hüther „Lieblosig- keit macht krank“. Psychiater Michael Lehofer zum Aufsichtsratsvorsitzenden des Universalmuseums Joanneum bestellt Michael Lehofer
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