AERZTE Steiermark | Juli/August 2020

22 ÆRZTE Steiermark  || 07/08|2020 IMPFEN » Je besser meine Patienten über ihre Erkrankung Bescheid wissen, umso aktiver nehmen sie an ihrer Behandlung teil! « Schulung für Bluthochdruck-Patienten (0316) 80 35-1855 www.stgkk.at/herzleben sung der Influenza. Darauf deutet auch die Zahl der „si- cheren Impfverweigerer“ hin. Sie liegt für die Influenza nahezu dreimal so hoch wie für COVID-19. Politische und Impfeinstellung Zwei Teilaspekte sind auffäl- lig: Die Impfbereitschaft der Männer ist um ein beträcht- liches Stück höher als die der Frauen. Und es gibt einen starken Zusammenhang zwi- schen den Präferenzen für bestimmte politische Parteien und der Einstellung zur Influ- enza- bzw. COVID-19-Imp- fung. Die stärkste Zustimmung zu den Impfungen äußern ÖVP-Präferenten: 44 Prozent dieser Gruppe wollen sich „si- cher“ oder „eher schon“ gegen die Influenza impfen lassen. Knapp auf den Fersen sind ihnen die Präferenten der Neos mit einer Zustimmung von 43 Prozent. Es folgen jene der SPÖ mit 41 Prozent und dann die der Grünen mit 37 Prozent. Nur auf 19 Prozent kommen die FPÖ- Präferenten. Damit liegen sie fast gleichauf mit den „poli- tisch Indifferenten“ bzw. je- nen, die eine parteipolitische Zuordnung verweigern: Hier wollen sich 21 Prozent „sicher“ oder „eher schon“ gegen die Influenza impfen lassen. Bei denen, die eine Influenza- Impfung „sicher“ oder „eher nicht“ machen wollen, ist die Lage wenig überraschend umgekehrt. Hier dominieren die FPÖ-Präferenten mit 80 Prozent, die „Indifferenten“ sind mit „nur“ 59 Prozent an zweiter Stelle, dafür ist der Anteil der „Weiß nicht/keine Angabe“-Antworten mit 20 MARTIN NOVAK Es ist gelungen. Die Angst vor COVID-19 ist deutlich größer als die vor der „gewöhn- lichen“ Grippe, der Influenza. Laut einer Ende Mai durchge- führten Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts Market wollen sich fast dop- pelt so viel Österreicherinnen und Österreicher gegen CO- VID-19 impfen lassen wie gegen die Influenza. Spitz- findige könnten nun meinen, dass die Zustimmung zur COVID-19-Impfung nur des- wegen so groß sei, weil es sie im Gegensatz zur Influenza- Impfung (noch) gar nicht gibt – man sie also vorerst ohne Konsequenzen wollen kann. Man kann auch etwas anderes annehmen: Dass nämlich im Bemühen, der Bevölkerung die Gefährlichkeit des SARS- CoV-2-Virus klarzumachen, ein Kollateralschaden ent- standen ist – die Verharmlo- Impfen ist auch eine Frage der politischen Einstellung Die Impfbereitschaft hängt mit der politischen Einstellung zusammen. Das sagen Umfragen in Österreich und in Frankreich. Gegen die vorhandene Influenza-Impfung gibt es laut österreichischer Umfrage mehr Vorbehalte als gegen die noch nicht vorhandene COVID-19-Impfung. Zurecht wird immer wieder betont, dass COVID-19 bedrohlicher ist als die saiso- nale Influenza. Gefährlich ist aber auch sie: In der Saison 2016/2017 gab es rund 4.500 Influenza- Todesfälle in Österreich. „Es gibt einen starken Zusammenhang zwischen den Präferenzen für bestimmte politische Parteien und der Einstellung zur Influenza- bzw. COVID-19-Impfung.“

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=