AERZTE Steiermark | Juli/August 2020

ÆRZTE Steiermark  || 07/08|2020 17 STATISTIK höheres Lebensalter ein hö- heres Infektionsrisiko bedeu- tet. Die Geburtsjahrgänge der Verstorbenen verdeutlichen allerdings die erhöhte Wahr- scheinlichkeit, im höheren Alter an COVID-19 zu ver- sterben: Sie liegen zwischen 1919 und 1963, wobei ab April bis Ende Juni der jüngste an COVID-19 verstorbene Pati- ent ein Mann des Jahrgangs 1959 war. Insgesamt sind in der Stei- ermark bis 28. Juni, 21 Uhr, 1.865 Personen nachweislich infiziert worden, 1.680 gel- ten als genesen. Der (bishe- rige) Peak war am 6. April bei einem Höchststand von 1.108 Personen, die gleich- zeitig erwiesenermaßen mit SARS-CoV-2 infiziert wa- ren. 84 Steirerinnen und 69 Steirer sind an COVID-19 verstorben. Zahlen zur Sterbewahr- scheinlichkeit durch CO- VID-19 liefert die Landessta- tistik nicht (zumindest nicht in dem von ihr veröffentlich- ten Bericht), nur die absolu- ten Todeszahlen nach Bezirk. Ost-West-Gefälle Die Sterbewahrscheinlichkeit für die einzelnen steirischen Bezirke muss man sich daher selbst ausrechnen. Mit Stand 29. Juni gab es 153 steirische COVID-19-Todesopfer. Bezogen auf 100.000 Ein- wohner führt – wie bei den Infizierten – der Bezirk Hart- berg-Fürstenfeld (41,93 Tote pro 100.000 EW), gefolgt von Graz-Umgebung (22,69) und Weiz (19,92). Weder in Murau noch im Bezirk Murtal gab es Tote und auch in Liezen ist die relative Zahl sehr niedrig (1,25). Die Wahrscheinlichkeit, als Infizierter an COVID-19 zu sterben, war bisher im Bezirk Graz-Umgebung am höchs­ ten, hier kamen auf einen Toten nur 6 Infizierte. Leoben folgt mit 1 zu 7 (bei insgesamt sehr kleinen Fallzahlen), fast gleichauf mit Hartberg-Fürs­ tenfeld (bei deutlich höheren Fallzahlen), danach kommen Bruck und Weiz mit etwas mehr als 10 und Graz mit etwas mehr als 11 Infizierten pro Verstorbenem. Wo die Dunkelziffer beginnt Während im Juni eine Phase relativer Ruhe mit wenigen aktiv Infizierten eingetreten war, stiegen die Fallzahlen danach wieder. Die mittelfris­ tige Entwicklung lässt sich nicht eindeutig vorhersagen. Beim Vergleich sämtlicher Zahlen zu COVID-19 muss man sich jedoch stets dessen bewusst sein, dass die Gren- zen jeder Interpretation dort gesetzt sind, wo die Dunkel- ziffer beginnt. www.landesentwicklung. steiermark.at/cms/bei- trag/12774508/142970621/ Alter und COVID-19 in der Steiermark LE %* Infizierte/100.000 EW** * Anteil der 65plus-Jährigen an der Gesamtbevölkerung nach steirischen Bezirken/Quelle: Statistik Austria, Statistik des Bevölkerungs- standes zum 1.1.2019/Landesstatistik Steiermark ** COVID-19-Infizierte insgesamt pro 100.000 Einwohner nach Bezirk (Stand 14.6.2020, 21 Uhr)/Quelle: BMSGPK (info.gesundheitsministerium.at ); Bearbeitung: Landesstatistik Steiermark. 5 10 15 20 25 30 BM MT LI MU VO DL SO ST HF WZ LB GU G 351 42 45 112 25 208 80 72 148 221 220 159 162 53 Im Bezirk Leoben (LE) ist der Anteil der 65+Jährigen mit gut 25 % der höchste in der Steiermark. Bezogen auf die Einwohnerzahl ist die Zahl der SARS- CoV-2-Infizierten die zweitgeringste. Es lässt sich also kein Zusammen- hang zwischen der Zahl der Infektionen und dem „Alter“ des Bezirks herstel- len. So hat Murau (MU), ebenfalls ein überdurchschnittlich alter Bezirk, die we- nigsten Infizierten. „Als zu Beginn der Corona-Krise stets absolute Zahlen … kolportiert wurden, war es dem obersten steirischen Landesstatistiker Martin Mayer ein Anliegen, die Zahlen zur sinnvollen Vergleichbarkeit in Relation zur Bevölkerungszahl zu setzen.“

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