AERZTE Steiermark | Juli/August 2020

16 ÆRZTE Steiermark  || 07/08|2020 STATISTIK URSULA SCHOLZ Zahlen geben Orientierung. Im besten Fall. Als zu Beginn der Corona-Krise stets abso- lute Zahlen an Erkrankten, an Personen in Intensivpflege und an Verstorbenen kol- portiert wurden, war es dem obersten steirischen Landes- statistiker Martin Mayer ein Anliegen, diese Zahlen zur sinnvollen Vergleichbarkeit in Relation zur Bevölkerungs- zahl zu setzen. Neben den wichtigen Infor- mationen über die Entwick- lung der Neuerkrankungen, der Genesenen sowie der To- desfälle liefert er aber auch Vergleichsmöglichkeiten mit der Bevölkerungsdichte der größten Risikogruppe: den Über-65-Jährigen. Zwischen 25 und 351 Dabei zeigt sich, dass in jenen beiden steirischen Bezirken, in denen rund ein Viertel der Bevölkerung das 65. Lebens- jahr bereits überschritten hat, nämlich Leoben (25,1 %) und Bruck-Mürzzuschlag (24,8 %), keine besondere Häufung an COVID-19-Fällen zu ver- zeichnen ist. Ganz im Ge- genteil: Mit 42 (Leoben) beziehungsweise 58 (Bruck- Mürzzuschlag) Infizierten pro 100.000 Einwohner lie- gen diese Bezirke am unteren Ende der Skala. Unterbo- ten werden beide nur durch den auch recht „alten“ Bezirk Murau (25) und Bruck auch vom Bezirk Murtal (45). Am anderen Ende der Ska- la der Infektionszahlen pro 100.000 Einwohner liegen Hartberg-Fürstenfeld (351), Weiz (222) und Leibnitz (220). Der Steiermark-Schnitt be- trägt 150; die Landeshaupt- stadt Graz liegt bei 168 (Ös- terreich: 198). Die Zuordnung zu den Bezir- ken erfolgt über den Haupt- wohnsitz, eine eventuelle Tes­ tung oder Hospitalisierung in der Landeshauptstadt verur- sacht keine erhöhten Werte für Graz. Hartberg-Fürstenfeld „führt“ Die Statistik liefert also kei- nen Hinweis darauf, dass ein Das Referat Statistik und Geoinformation des Landes Stei- ermark legte Anfang Juni einen stetig aktualisierten Bericht über die COVID-19- Infektionen in unserem Bundesland vor und setzt die Zahlen in Bezug zum Anteil der Über-65-Jährigen in der Bevölkerung. COVID-19: Die Grenzen der Interpretation Dieser Artikel wurde am 29. Juni 2020 verfasst. Foto: Fotolia