AERZTE Steiermark | Juli/August 2020
ÆRZTE Steiermark || 07/08|2020 15 Präzision, Geschwindigkeit und moderner Service Med. & Chem. Labordiagnostik Lorenz & Petek GmbH Körösistraße 19, 8010 Graz, Tel.: 0316 671331, Fax: DW-15 institut@medlabor.at Laborfachärzte: Dr. Thomas Petek Dr. Manfred Neubauer Dr. Susanne Falk Supp rt für Ärztinnen & Ärzte ELLA – Elektronische Laboranforderung Online-Anforderung aller Laboranalysen Gratis Probenabholung und -weiterleitung Kostenfreie Bestellung von Verbrauchsmaterial Befundserver für Ärzte und Patienten Fachärzteteam für Rückfragen Ärztliche DFP-Fortbildung Routinebestimmungen & Spezialdiagnostik Arbeitsmedizinische Bestimmungen Allergiediagnostik Medikamentenspiegel Hormonstatus Tumormarker Vitamine & Spurenelemente (auch Vollblutanalysen) Impftiter-Bestimmungen Hepatitis A/B, Masern, Mumps, Röteln, Varicellen, FSME Online-Analysen-Verzeichnis: www.medlabor.at www.medlabor.at M o n t a g b i s F r e i t a g v o n 7 . 0 0 U h r b i s 1 2 . 0 0 U h r Blut- aBnahme Ohne teRmIn www.medlabor.at Unser Fachärzteteam – Ihre Ansprechpartner befänden wir uns im Krieg gegen das Virus. Wie berichtet man über solche Aussagen? Thies: Diese Rhetorik der „Freund-Feind-Einteilung“ war fatal, weil jeder, der an den Maßnahmen Kritik äußerte, sofort als Lebensgefährder hingestellt wurde. Mit die- ser Rhetorik wurden Kriti- ker schnell mundtot gemacht und diskreditiert. Es wurde in der ganzen Zeit zu we- nig an die Kollateralschäden gedacht: Man hat sich aus- schließlich darauf konzentriert, dass das Gesundheitssystem nicht überfordert wird. Gleich- zeitig hat man sich allerdings nur wenig Gedanken darüber gemacht, wer unter diesem Lockdown und einem System im COVID-Modus physisch und psychisch leidet, wer seine OP nicht rechtzeitig bekommt, wer zuhause Gewalt erfährt. Vieles davon hat man einfach weggewischt. Man wollte nicht über die Verhältnismäßigkeit reden. Das ist ein Versäumnis, das hätte früher kritisch disku- tiert werden müssen. Wer das tat, wurde schnell als Lebens- gefährder bezeichnet, das war ein Fehler. Addendum berichtet über „das, was fehlt“ – was hat in der Berichterstattung rund um die Krise vor allem gefehlt? Thies: Es wurde zu selten transparent aufgezeigt, auf welcher Basis und auf wessen Empfehlung welche Entschei- dungen getroffen wurden. Die Coronakrise war die Daten- krise schlechthin. Addendum hat viel dazu beigetragen, das, was man wissen konn- te, aus den verschiedensten Bereichen zusammenzutra- gen. Was über Wochen auch gefehlt hat, war ein kritischer Blick auf das Handeln der Re- gierung. Politische Maßnah- men sind nie ohne Alternati- ve. Doch genau das wurde uns in dieser Corona-Pandemie immer wieder gesagt. Wäre der Lockdown vermeidbar gewesen, wenn man früher reagiert und systematisches Containment betrieben hätte? Hätte man früher die vielen Kollateralschäden berück- sichtigen müssen? Hätte man den Lockdown frü er lockern müssen? Alle diese Fragen müssen jetzt im Nachhinein analysiert werden, damit wir bei einem zukünftigen Pan- demiegeschehen besser vor- bereitet sind. Jan Thies arbeitete als Journa- list für den Bayerischen Rund- funk, das ZDF und Servus-TV, ehe er zu „Quo vadis veri- tas“ stieß. Die Privatstiftung finanziert unter anderem die Website addendum.org, auf der journalistische Recherche- projekte veröffentlicht werden. Als Leitspruch hat Addendum: „Wir suchen das, was fehlt“. Die Autorin, Ludmilla Reisin- ger, ist Studierende an der FH Joanneum (Journalismus und Public Relations). Jan Thies, Redaktionsleiter der Rechercheplattform Addendum, über die Mühen der Bericht erstattung in Zeiten der Corona-Krise. Infos: addendum.org
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