AERZTE Steiermark | April 2019

Ærzte Steiermark  || 04|2019 15 Foto: Shutterstock / Eric Isselee kenhauses der Barmherzigen Schwestern einen Ausbil- dungsplatz zum Facharzt für Innere Medizin. Ab Anfang 1999 konnte er die Fachausbil- dung am Uniklinikum seiner Heimatstadt Graz fortsetzen, mit dem Vorteil, dass damit nicht nur das Heimweh ende- te, sondern sich auch die Welt der Forschung für ihn öffnete. Noch heute spricht Krippl voll Wertschätzung von den beiden wichtigsten Mentoren seiner Grazer Ausbildungs- zeit: dem Ordinarius für In- nere Medizin, Günter Krejs, und dem heutigen Med-Uni- Rektor Hellmut Samonigg. Forschung zur Tumorgenetik Krippl, der auch seit 1999 durchgehend Kammerrat der steirischen Ärztekammer ist, beteiligte sich federführend am Aufbau der Forschungs- gruppe für Tumorgenetik an der Grazer Onkologie. „Ich wollte immer zusätzlich in die Wissenschaft gehen – und mein spezielles Interesse an der Genetik hat sich durchaus auch aus der Zebrafinken- Zucht entwickelt.“ Aus dem Grüppchen wurde schließ- lich eine bis zu 15 Köpfe zählende Forschungsgruppe. Erst mit der Bestellung zum (zweitjüngsten steirischen) Primar in Fürstenfeld im Jahr 2007 endete Krippls wissen- schaftliche Tätigkeit. „Aber ich habe viel mitgenommen aus dieser Zeit“, betont er. „Nicht nur, dass sich aus der Forschung meine Habilitation ergeben hat; ich lese und in- terpretiere heute noch Publi- kationen anders.“ Mit Jahresbeginn wurde der renommierte Onkologe, der in Fürstenfeld das Tumor- board eingeführt hat und dessen Handschrift das süd- oststeirische Krebszentrum deutlich trägt, zum Ärzt- lichen Direktor des LKH Feldbach-Fürstenfeld bestellt. „Ich arbeite jetzt eineinhalb Tage am Standort Feldbach – und das funktioniert nur, weil das Team in Fürstenfeld so gut aufgestellt ist“, streut er seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Rosen. Grenze zu ziehen Dass er aufgrund seiner onko- logischen Tätigkeit mehr Aus- gleich zum Beruf benötigen würde als Angehörige anderer Berufsgruppen, glaubt Krippl nicht. Vielmehr sei es wichtig, dass man für den tagtäglichen Umgang mit Schwerkranken und deren Familien der rich- tige Menschentyp sei. „Viele – auch Ärzte – können schwer unterscheiden zwischen Mit- fühlen und Mitleiden. Aber gerade diese Grenze zu ziehen ist enorm wichtig“, erklärt Krippl. „Ich kann sie gut zie- hen und für mich ist die On- kologie eine schöne Aufgabe.“ Beruflich hat Krippl erreicht, was er wollte und freut sich darauf, die beiden ihm zuge- ordneten Spitalsstandorte mit weiterentwickeln zu können – „organisatorisch, menschlich und baulich“. Privat hat er sich zum Ziel gesetzt, gesund zu bleiben. Was nahezu banal klingt, resultiert jedoch sehr konkret aus seinem Wissen über Krebsprävention. Als Zebrafinkenzüchter bleibt er realistisch: „Den Traumvo- gel wird es nie geben – ebenso wenig wie man sich selbst perfektionieren kann. Aber ein nicht zu erreichendes Ziel ist ja zum Ansporn da, immer nach Verbesserung zu streben und dabei nie aufzugeben.“ Karriere mitKAGes Alle Stellen für Ärztinnen/Ärzte und andere Gesundheitsberufe in den steirischen LKH. www1.kages.at/jobs-bildung/unser-angebot KAGes-Jobportal 2018.indd 1 13.12.2017 13:22:33 Onkologe und Zebrafinken- Züchter Peter Krippl: „Ein nicht zu errei- chendes Ziel ist ja zum Ansporn da, immer nach Verbesserungen zu streben.“ arzt im besonderen dienst

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