AERZTE Steiermark | April 2019

14 Ærzte Steiermark  || 04|2019 Foto: arzt im besonderen dienst milie problemlos übers Wo- chenende wegfahren kann: Futterautomaten und Was- serspender versorgen die Ze- brafinken bis zu einer Woche lang. Geht die fünfköpfige Familie länger auf Reisen, kommt ein Vogelsitter. Die drei Kinder – Anna, Emanuel und Valentina – teilen zwar ihres Vaters Leidenschaft fürs (Fern-)Reisen; an den Ze- brafinken sind sie jedoch we- niger interessiert. „Sie haben ihre eigenen Hobbys, die sie intensiv betreiben: Fußball und Voltigieren.“ Fokus Familienleben Auf die eigene Familie setzt Krippl sogar bei der Ze- brafinken-Zucht: Noch im- mer flattern Nachkommen seiner ersten Generation durch die große Volière. „Als ich nach dem Studium zur Facharzt-Ausbildung nach Linz gegangen bin, musste ich meine Vogelpopulation redu- zieren. Als ich dann wieder mehr Kapazität hatte, habe ich einen Teil der vergebenen Vögel wieder zurückgeholt.“ Krippls Eltern haben ihn bei seinem ebenso ausgeprägten wie ausgefallenen Hobby im- mer unterstützt. Sie fuhren mit ihm sogar eigens zum Ankauf weiterer Zebrafinken bis in die Niederlande oder nach Italien. Trotz der systematischen Art, mit der Krippl seine Zucht betreibt, entspannt ihn die U. jungmeier-scholz Sie wiegen nur 40 Gramm, sind gut zwölf Zentimeter lang und an der Zebrazeich- nung auf der Brust erkennbar. Sie schnattern, trillern und tröten und erkennen einander nicht nur am Gesang und am Aussehen, sondern auch am Geruch – die Zebrafinken. Und sie sind seit fast 40 Jah- ren Lebensbegleiter von Peter Krippl. „Den ersten Zebrafink habe ich mit zehn Jahren gefangen – einen entflogenen. Dazu habe ich mir in der Zoohandlung einen zweiten gekauft und die beiden haben miteinander Junge bekom- men“, berichtet Krippl von den Anfängen seines heutigen Schwarms, der rund hundert Tiere umfasst. Schon als Jugendlicher hat er im elterlichen Garten eine Volière gebaut, sich einem Züchterverein angeschlos- sen und seine Zebrafinken zu Ausstellungen gebracht. „Mein Ziel war es immer, die Vögel durch gezielte Paarung zu veredeln und die Schöns- ten in Farbe, Form und Zeich- nung zu züchten.“ Krippls Prachtfinken haben alle ei- nen Stammbaum und wurden durch internationalen Tausch einzelner Tiere genetisch ver- bessert. Gezielte Verpaarung Gerade brüten einige Paare. Die Kombinationen hat Versorgung und Beobachtung seiner Vögel. Allerdings, be- tont er, am besten entspanne er sich im Beisammensein mit seiner Familie. Oder mit Freunden. Sportlich betätigt er sich regelmäßig, aber ohne spezielle Leistungserwartung. Im Gegensatz zu seinen Kin- dern: Die Erstgeborene Anna beispielsweise war bereits Weltmeisterin im Voltigieren. Vom Sanitäter zum Arzt Was Peter Krippl beginnt, macht er gerne so richtig gut. Aus diesem Grund war er sich zunächst auch nicht ganz sicher, ob er ein Me- dizinstudium schaffen wür- de. „Der prinzipielle Wunsch, Arzt zu werden, war aber schon seit der Gymnasialzeit vorhanden.“ Nach der Matu- ra am Grazer BORG Mons- bergergasse leistete er erst einmal in Zwölfaxing nahe Bruck an der Leitha seinen Präsenzdienst und ließ sich zum Sanitäter ausbilden. Auf der Krankenstation lernte er einige junge Ärzte kennen und gewann dadurch schließ- lich genügend Selbstvertrau- en für das Medizinstudium. Sein erster Spezialisierungs- wunsch ging in Richtung Pa- thologie, bevor die klinischen Fächer klar zur Inneren Me- dizin wiesen. Nach einem beruflichen Ab- stecher auf Sumatra fand Krippl schließlich an der Kar- diologie des Linzer Kran- Krippl selbst ausgesucht; dem Zufall bleibt nichts überlas- sen. Mittlerweile verfügt er im eigenen Garten in der äußeren Ragnitz bei Graz über ein 40-m 2 -Vogelhaus mit zwei Volièren, die sowohl Lebensraum unter Dach als auch im Freien – wenn schon nicht in Freiheit – bieten. Dazu kommen eigene Kunst- stoffboxen zum Brüten, in die er jeweils ein ausgewähltes Paar separiert. „Meist legt das Weibchen dann nach unge- fähr einer Woche Eier.“ Beide Partner brüten sie aus und nach dem Schlüpfen beträgt die Nestlingszeit noch an die drei Wochen. Nahezu jeden Tag kümmert sich Krippl selbst um seine Vögel, auch wenn er durch technische Maßnahmen da- für gesorgt hat, dass seine Fa- „Den Traumvogel wird es nie geben“ Seit fast vier Jahrzehnten züchtet der Onkologe und heutige Ärztliche Direktor des LKH Feldbach-Fürstenfeld, Peter Krippl, Zebrafinken. Aus dem Hobby entstand auch sein Interesse an der Tumorgenetik. KAGes/Furgler „Mein spezielles Interesse an der Genetik hat sich durchaus auch aus der Zebrafinken-Zucht entwickelt.“ Peter Krippl

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