AERZTE Steiermark | Dezember 2018

24 ÆRZTE Steiermark  || 12 | 2018 KOMMUNIKATION Barrierefreiheit umsetzen Die Non-Profit-Organisation freiraum-europa hat ein Bildungs- und Beratungszentrum für die Steiermark in 8054 Graz, Kärntnerstraße 3 92 eröffnet. Geboten wird kostenfreie Information und Erstberatung. Außerdem werden Produkte für eine barrierefreie Orientierung und Kommu- nikation entwickelt. Seit 2016 müssen Produkte und Dienstleistungen für alle Menschen gleichberechtigt zugänglich sein. freiraum-europa Präsident Dietmar Janoschek setzt sich mit seiner Organisation für einen besseren Dis- kriminierungsschutz von Menschen mit Behinderung ein. „Wir fordern eine rasche Umsetzung der bereits längst vorgesehenen Barrierefreiheit ein. Die Politik muss en dlich die Verantwortung übernehmen und die erforderlichen Rahmenbedingungen, der durch die Demographie immer größer werdenden Gruppe von Menschen mit Behinderung, zur Durchsetzung verhelfen. Menschen aufgrund einer Behinderung den Zugang zum gesellschaftlichen Leben oder zur eigenen Wohnung zu verweigern, widerspricht nicht nur dem Behindertengleichstellungs- und den Anti- diskriminierungsgesetzen, sondern auch der UN-Be- hindertenkonvention und ist auch betriebswirtschaft- licher Unsinn. Denn eine Rampe kostet beispielswei- se etwa so viel wie ein Monat im Pflegeheim.“ Freiraum-europa bietet kostenfreie Information und Erstberatung, Evaluierung, Fachberatung und Zertifi- zierung für Personen, Unternehmen und Organisati- onen. Weiters werden Produkte für eine barrierefreie Orientierung und Kommunikation entwickelt. Die freiraum-europa Akademie schult jährlich Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter von Betrieben im kom- petenten Umgang mit Menschen mit Behinderung. Es werden Sensibilisierungsworkshops an Schulen durchgeführt, Vorträge gehalten und Studien sowie Publikationenerarbeitet. so präsent zu machen, dass sie allen Patientinnen und Patienten geläufig ist. Denn was hilft es, wenn jemand erst im Wartebereich darauf aufmerksam gemacht wird, dass er die e-card mitnehmen, dafür aber keine frittierten Zwiebelringe als Zwischen- mahlzeit mitbringen hätte sollen? Wissen schon alle vorab, dass im Krankenhaus weder Videos noch Fotos ge- macht werden dürfen, wer- den wohl nur mehr wenige schwarze Schafe das Verbot übertreten. Ordinationen wird das Infor- mationsmaterial ebenfalls zur Verfügung gestellt. Auch dort sollten die Patientinnen und Patienten pünktlich sein und nicht allzu laut … karten mit diesen Verhaltens- regeln zur Verfügung und es wird auch eine Version auf Terminvereinbarungskarten geben. Eine eigene Website, von der die Informationen dann in allen vorhandenen Sprachversionen herunterge- laden werden können, geht unter www.patientinfo.at in Betrieb. Zusätzlich gibt es ein Video mit Animationen der Piktogramme, die auf Wartebereichs-Bildschirmen zu sehen sein werden. Das Wartezimmervideo ist als Stummfilm konzipiert, um keine unnötige Geräuschku- lisse zu schaffen. Einer der wichtigsten Aspekte ist es, die Information mög- lichst vorab zu den Menschen zu bringen und sie langfristig KAGES_icons_final_201118.indd 9 20.11.18 14:28 Triage, einfach erklärt: Wer am schlimmsten dran ist, bekommt zuerst medizinische Hilfe. Die Informationen gibt es auch als Video (ohne Ton für die Warte­ bereiche): Hier geht es um die Überwindung von Sprachbarrieren.

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