AERZTE Steiermark | Mai 2018
ÆRZTE Steiermark || 05|2018 33 Einbindung von Begleitpersonen bei der Diagnoseerhebung Eine dort schon bekannte über 60 jährige Patientin kommt in Begleitung ihres Ehemanns in eine Allgemeinmedizin- praxis. Sie ist körperlich geschwächt, schwankt beim Gehen und gibt an eine prolongierte Gastroenteritis gehabt zu ha- ben und einen Druck im Kopf zu verspüren. Der durchge- führte Status ergibt lediglich einen, für die Patientin unge- wöhnlichen, erhöhten Blutdruck und eine Vigilanzstörung: Am Ende der Untersuchung und Befragung erzählte der Ehemann vom Sturz seiner Ehefrau beim Schifahren vor 14 Tagen. Die Patientin konnte sich daran erinnern, hatte einen Sturzhelm getragen und kam laut Schilderung mit dem Kopf voran zu Sturz. Aufgrund der Wesenverän- derung hatte der Allgemeinmediziner den dringenden Verdacht eines Subduralhämatoms und überwies die Patientin in ein naheliegendes Unfallspital. Dort wurde der Verdacht vom diensthabenden Unfallchirurgen nicht bestätigt und auch kein CCT gemacht. Der Zustand der Patientin wurde zunehmend schlechter, der Ehemann fuhr nun ins nächste Spital, weil er sich Sorgen machte. Von diesem Spital wurde die Patientin nach einer klinischen Begutachtung mit der Rettung in das nächste Spital mit ei- ner neurochirurgischen Abteilung transferiert. Ein durch- geführtes CCT bestätigte die Diagnose zweier Subduralhä- matome frontal und die Patientin wurde noch am selben Tag drainiert. Nach ihrer Entlassung kam sie wieder in die Praxis. Es geht ihr, den Umständen entsprechend, gut.. Ratschlag der CIRSmedical-ExpertInnen: Eine Ver- dachtsdiagnose Subduralhämatom einer zuweisenden Hausärztin/eines zuweisenden Hausarztes muss vom Unfallchirurgen im Spital ernst genommen werden. Die beschriebene Anamnese und Symptomatik wies eindeutig auf ein mögliches cerebrales Blutungsgeschehen hin. In diesem Fall ist ein CT unbedingt durchzuführen. Die Verantwortung für allfällige Folgeschäden liegt hier eindeutig beim Unfallchirurgen des Erstkrankenhauses. Das Übersehen eines Subduralhämatoms kann schwer- wiegende, unter Umständen lebensbedrohliche Folgen für Patientinnen und Patienten haben. Es ist unbedingt einzufordern, dass der Facharzt im Kran- kenhaus bei einer derartigen Anamnese und Symptomatik die Verdachtsdiagnose der Hausärztin/des Hausarztes ernst nimmt und eine entsprechende Abklärung mit CT durchführt, selbst wenn das Unfallereignis schon 2 Wo- chen zurückliegt. CIRSmedical.at FALL DES MONATS Der Tipp von der Expertin Abwesenheitsmeldungen (Krankheit, Urlaub etc.) – via Ärztekammer-Homepage Zur bevorstehenden Urlaubszeit dürfen wir die Zeit und Papier sparende Möglichkeit der Abwesenheitsmeldung in Erinnerung rufen: Die oben angeführten Meldungen von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten können direkt über unsere Homepage erfolgen. Ihre Abwesenheiten können einfach und unbürokratisch über unsere Homepage bekannt gegeben werden. Urlaubs- bzw. Abwesenheitsmeldungen mittels E-Mail, Fax oder per Post könnten somit der Vergangenheit angehören. Die digitale Meldung von urlaubs- oder anderen abwesen- heitsbedingten Schließungszeiten von Ordinationen setzen Sie wie folgt um: Bitte loggen Sie sich auf www.aekstmk.or.at in den internen Bereich ein. Sie finden unter der Rubrik „Für Ärzte“/„Niedergelassene Ärzte“ den Button „Abwesenheiten verwalten“. Sobald Sie Ihre Eintragung auf der Homepage vorgenommen haben, wird auch die Meldung an die Ärztekammer und bei Wunsch an die Gebietskrankenkasse durchgeführt; zusätz- lich entscheiden Sie, ob die abwesenheitsbedingte Schlie- ßung der Praxis in der Ärztesuche auf der Homepage der Ärztekammer Steiermark www.aekstmk.or.at sichtbar sein soll. Bitte nutzen Sie unser elektronisches Meldetool, das zur Vereinfachung und Aufwandsreduktion für Ärztinnen und Ärzte installiert wurde. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an das Informations- und Mitgliederservice unter 0316-8044-0. Lydia Pansi, Informations- und Mitgliederservice Foto: Schiffer Ärztin/Arzt sucht Arzt/Ärztin. Der steirische Ärzteführer ist ein Top-App für Smartpho- nes im Google-Playstore und im Apple Store. Warum soll eine Ärztin/ein Arzt einen Arzt/eine Ärztin suchen? A.: Um die eigen n Daten zu kontrollieren. B. Weil sie/er wirklic eine/n braucht. Download und Nutzung sind kostenlos. Ärztin/Arzt sucht Arzt/Ärztin. Der steirische Ärzteführer ist ein Top-App für Smartpho- nes im Google-Playstore und im Apple Store. Warum soll eine Ärztin/ein Arzt einen Arzt/eine Ärztin suchen? A.: Um die eigenen Daten zu kontrollieren. B. Weil sie/er wirklich eine/n braucht. Download und Nutzung sind kostenlos. PRAXIS
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