AERZTE Steiermark | Mai 2018
30 ÆRZTE Steiermark || 05|2018 WIRTSCHAFT & ERFOLG Wie viel Privates WALTER HOCH Vor allem bei niedergelas- senen ÄrztInnen überlappen sich Berufliches und Privates in vielen Bereichen: wirt- schaftlich, kommunikativ, zeitlich, oft auch räumlich oder personell. Ordinations- nahes Wohnen – oder wohn- nahes Ordinieren – verkürzt Wege, spart Zeit, unterstützt v. a. im ländlichen Raum das Image, kann ökonomisch bzw. steuerlich sinnvoll sein, ist allenfalls historisch ge- wachsen ... Konkret bedeutet das aber auch: Erhöhte Erreichbar- keit bei verminderter Pri- vatsphäre. Persönliche und/ oder gesellschaftliche Einge- bundenheit erleichtert oder ermöglicht viel, kann aber durchaus auch zur schweren Bürde werden. Denn die pro- fessionelle Distanz, die gerade in Heilberufen als einer der wichtigsten Schutzfaktoren vor beruflicher Überlastung wirkt, ist unter solchen Um- ständen deutlich schwerer aufrechtzuerhalten. Geteilte Freud – geteiltes Leid Eine enge(re) wirtschaftliche Verf lechtung mag auf den ersten Blick hin praktisch er- scheinen – etwa wenn Inves titionen oder Kosten in einen privaten und beruflichen Teil gesplittet werden können. Im Fall wirtschaftlicher Schwie- rigkeiten kann sich das Blatt aber rasch wenden – und auch die Interpretation der Finanzbehörden kann über die Zeit hinweg durchaus wechseln und zu unange- nehmem Bereinigungsbedarf führen. Zur wirtschaftlichen Verflechtung gehört auch die Frage nach dem Mitarbeiten von Angehörigen im eige- nen Betrieb: Wer freut sich nicht über eine glatte Koor- dination von Arbeitsabläufen oder Urlaubszeiten, darüber mit Menschen zu arbeiten, die man von Herzen mag oder liebt? Was oft übersehen wird: Gemeinsam zu arbeiten greift massiv ins Binnenle- ben einer Beziehung (ob nun zwischen PartnerInnen oder zwischen Generationen) ein. Miteinander zu arbeiten mag das Leben und Wirtschaften erleichtern, beim Lieben kann es aber schwierig werden ... Und: Falls eine Auflösung des gemeinsamen Arbeitens sinnvoll oder nötig wird, ist mit unvergleichlich größeren Schwierigkeiten zu rechnen, als wenn in rein beruflichem Kontext zusammengearbeitet wird. Vertraulichkeit! Jede Ärztin/jeder Arzt weiß, wie wichtig es ist, die Privat- Vortragender: Dr. Lukas Peter Mileder Klinische Abteilung für Neonatologie, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Med. Univ. Graz Moderation: Dr. Thomas Wegscheider, Co-Fortbildungsreferent Di. 19. Juni 2018 , 19 Uhr, Haus der Medizin, Kaiserfeldgasse 29, Graz Erstversorgung und klinische Beurteilung des Neugeborenen nach der Geburt TÄW FORTBILDUNG AKTUELL Rahmenbedingungen: Einlass 18.45 Uhr, der Weiterbil- dungsteil beginnt exakt um 19 Uhr. Keine Anmeldung erforder- lich. Die Teilnahme ist kostenfrei. UNTERSTÜTZT VON HYPO Steiermark- TurnusärztInnen-Weiterbildung
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