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AERZTE Steiermark 03/2023

 

„Wir haben so viel gelernt“

Ukrainische Ärzte konnten und können am Grazer Universitätsklinikum österreichische „Friedensmedizin“ selbst anwenden und in die Ukraine mitnehmen.

Ivan Lehkodukh (26) ist einer der jungen Fachärzte aus der Ukraine, die in Graz moderne Interventionen und Medikationen kennenlernen konnten. Zwei Wochen waren er und vier weitere Kollegen am Grazer Klinikum. „Wir haben so viel gelernt“, schwärmt der Mediziner, „vieles ist aber zu teuer für uns“.

Lehkodukh kommt aus der nordukrainischen Region Wolyn. In der größten Stadt der Provinz, in Luzk, arbeitet er an einem der dortigen Krankenhäuser. 1.400 Kilometer hin und 1.400 Kilometer retour sind er und die anderen Ärzte mit dem Auto nach Graz und zurück nach Luzk gefahren, denn Zugs- und Flugzeugverbindungen funktionierten nicht. Zweimal 24 Stunden waren sie unterwegs.

„Wir empfinden große Dankbarkeit“, sagt der junge Arzt. Dankbar ist er den Ärztekammerreferentinnen Neshat Quitt und Kristina Köppel-Klepp (sie wirken auch im Verein Auxilium – wir helfen Menschen), die diese Möglichkeit eingefädelt haben, aber auch dem Ärztekammerpräsidenten Michael Sacherer, der selbst als Kardiologe am Klinikum arbeitet. Die Mitarbeitenden am Grazer Herzkatheter-Labor hätten die ukrainischen Ärzte herzlich aufgenommen und unter anderem mit Unterlagen versorgt. Sie seien „super Kollegen“, streut der junge Arzt aus der Ukraine
Blumen.

Der Dank erstreckt sich aber auch auf die ukrainische Charity-Organisation Volyn SOS, dort vor allem auf Natalia Arivaniuk, Dmyrtro Vasylenko und den Direktor seines Klinikums, Alexander Dudar. Sie haben den Graz-Aufenthalt von ukrainischer Seite her maßgeblich unterstützt bzw. möglich gemacht.

Am Krankenhaus in Luzk behandeln Ivan Lehkodukh und seine Kollegen vor allem Kriegsverletzte, 100 bis 200 pro Woche, wie er erzählt. Das sind Erfahrungen aus einem Spital, „aber es gibt viele“, sagt er.

 

Hilfe wird weiter benötigt, „vor allem Verbandsmaterial, chirurgische Instrumente und Nahtmaterial“, wie Lehkodukh aufzählt. Dazu gäbe es den Bedarf an Ultraschallgeräten, Röntgenapparaten, Life-Monitoren und Defibrillatoren – „auch alten“, betont der junge ukrainische Arzt. Insgesamt liege sein Krankenhaus weit hinter dem Grazer Klinikum zurück: „Wenn Sie 100 Prozent haben, haben wir 20 Prozent.“

Mittlerweile ist schon eine zweite Gruppe ukrainischer Ärzte in Graz. Auch sie wird nur kurz bleiben.

 

Fotos: Schiffer




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